Während Schach es aus Traditionsgründen in den Sportbund geschafft hat, versuchen die Fans des elektronischen Sports bisher vergeblich, diese Anerkennung auch zu bekommen. Die Verbandsoberen sehen keine körperliche Betätigung, die dem sportlichen Zweck dient – das Bedienen der Konsolen reicht dafür wohl nicht aus. Allerdings kann man sich natürlich fragen, was da so unterschiedlich zu einem Rennfahrer ist, der letztlich auch “nur” ein Lenkrad, eine Heben und die Pedale bedient. Die Interessen der eSportler und deren Fans vertritt der Deutsche eSport-Verband, der auch eine Deutsche Meisterschaft veranstalten will. Statt von Vereinen spricht man im eSport übrigens von Clans, einer der erfolgreichsten in Deutschland ist SK Gaming, andere sind Roccat, Moussports und Euronics, die sogar einen Top-Eurospieler unter Vertrag haben.
Aber auch wenn der elektronische Sport nicht als solcher anerkannt ist, erfreut er sich doch wachsender Beliebtheit. Weltweit werden auf Turnieren Millionenumsätze gemacht und manche Sportler verdienen mehr als hierzulande einige Bundesligafußballer.
Am populärsten ist eSport in Korea und den Vereinigten Staaten, aber auch in Deutschland wird er immer verbreiterter. Bei den virtuellen Fußballspielen steht zum Beispiel längst der Schalke 04 ganz oben, gefolgt vom VFL Wolfsburg. Beide Verein hatten schnell erkannt, welche Potenzial hier vorhanden ist und eigene eSport-Abteilungen gegründet. Live übertragene Events wie League of Legends World Championship, The International oder die ESL One Cologne füllen mittlerweile Konzerthallen mit tausenden von Fans, die stundenlang zuschauen, wie die Top-Spieler der Welt sich gegenseitig messen.
Die beliebtesten Spiele sind entweder im dem Bereich der Strategiespiele, der Sportsimulationen oder der So genannten Ego-Shooter zu finden. Top Games sind Counter-Strike: Global Offensive, Call of Duty, League of Legends, Dota 2, Smite, Rocket League oder World of Tanks, die auch regelmäßig in Turnieren gespielt werden.