Organisierter Sport in Deutschland

An sportlichen Aktivitäten mangelt es nicht in Deutschland. Dank eines traditionsreichen Vereinswesens gibt es in jedem noch so kleinen Dorf mindestens einen Verein, der sportliche Angebote hat. Ganz oben steht in Deutschland natürlich der Fussball, aber auch andere Sportarten erfreuen sich großer Beliebtheit. Oberster Verband ist der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) , der aus dem Olympischen Komitee und dem Deutschen Sportbund zusammengelegt wurde. Der DOSB besteht aus 99 Mitgliedsorganisationen mit insgesamt 27 Millionen Mitgliedern in über 90.000 Sport- und Turnvereinen. In diesen Vereinen sind 8 Millionen Mitglieder ehrenamtlich tätig und 740.000 auf Vorstandsebene.

Der Bund ist unterteilt in olympische Sportverbände und Nicht-Olympische Sportverbände sowie solche mit besonderen Aufgaben und die Landesverbände. Die unterste Ebene bilden dann die jeweiligen Vereine.

Es gibt fast keine Sportart, die in Deutschland nicht als Verband organisiert und damit Teil des DOSB ist. So ist American Football ebenso vertreten wie der Billard-Verband, der Dartverband und der Tanzsportverband, der Verband Deutscher Sporttaucher und der Gehörlosensportverband. Zu den Mitgliedern mit besonderen Aufgaben zählen der Makkabi-Verband , der Deutsche Aikido-Verband und der Deutsche Sportlehrerverband.

Schirmherr des DOSB ist der deutsche Bundespräsident, das Präsidium besteht aus dem Präsidenten Alfons Hörmann und Vertretern der Athleten, des IOC, der Sportjugend sowie Vizepräsidenten mit besondern Aufgabenbereichen wie Finanzen oder Breitensport.

Der DOSB vertritt den organisierten Sport, also solche Sportarten, die in Vereinen angeboten werden. Fitnessstudios gehören zum Beispiel nicht dazu, und manche Freizeitvereine, zum Beispiel unabhängige Fussballmannschaften ebenfalls nicht. Als Sport wird vom DOSB definiert, was eigene, Sportart bestimmende motorische Aktivität zum Ziel hat. Denkspiele und Modellsport gehören zum Beispiel nicht dazu, und auch eSport hat es noch nicht geschafft. Schach hat aus Traditionsgründen einen Sonderstellung. Kritiker nennen auch das Sportschießen nicht als echten Sport, haben bislang aber kein Gehör gefunden. Die Dressur von Tieren ist ebenfalls ausgeschlossen wenn der Mensch nicht selbst auch eine sportliche Betätigung ausübt. Das das bei der Pferdedressur der Fall ist, wird es als Sport anerkannt. Das Agility-Training mit Hunden ist keine Sportart, während Motorsport wiederum als solche gesehen wird. auch der Deutscher Motoryachtverband ist Mitglied im DOSB.

Eine weitere Definition ist: “Die Ausübung der eigenmotorischen Aktivitäten muss Selbstzweck der Betätigung sein. ” Spazieren gehen oder vom Stuhl aufstehen wird in diesem Falle nicht als Sport angesehen – auch wenn man bei ersterem durchaus von einer sportlichen Betätigung im Sinne von Fitness sprechen kann. Früher wurde noch der Wettkampfcharakter in die Definition mit eingebracht, das ist heute aber nicht mehr der Fall beziehungsweise wird dann als Wettkampfsport bezeichnet.

Der Deutsche Olympische Sportbund fördert darüber hinaus das Fairplay und eine humanistisch geprägtes Menschenbild. Zum Sport gehört demnach die Freude an der körperlichen Leistung und das Bedürfnis nach Vergleich. Gesundheitsorientierung ist ein Bestandteil der Vereinsarbeit ebenso wie die Entwicklung der Persönlichkeit.